Der Herbst bringt neben buntem Laub und kühleren Temperaturen oft auch eine gedämpfte Stimmung mit sich. Viele Frauen im Alter von 30 bis 65+ Jahren spüren gerade in dieser Jahreszeit eine innere Schwere, Müdigkeit und manchmal sogar Traurigkeit – der sogenannte Herbstblues. Aber was genau steckt dahinter? Warum sind gerade Frauen in dieser Altersgruppe anfälliger für den Herbstblues, und was können sie dagegen tun? In diesem Artikel erfährst du alles über die Ursachen, Symptome und vor allem hilfreiche Tipps, um den Herbstblues zu überwinden und dich auch in der dunkleren Jahreszeit fit und vital zu fühlen.
Was ist der Herbstblues?
Der Herbstblues, auch als saisonale Verstimmung oder Saisonal Abhängige Depression (SAD) bekannt, ist eine Form der Depression, die vor allem in den Herbst- und Wintermonaten auftritt. Mit dem Rückgang der Sonnenstunden und der kälteren, oft grauen Wetterlage fühlen sich viele Menschen energielos, antriebslos und traurig. Besonders betroffen sind Frauen, insbesondere im Alter von 30 bis 65+ Jahren, die oft eine Doppelbelastung durch Beruf, Familie und persönliche Verpflichtungen tragen.
Ursachen des Herbstblues bei Frauen von 30 bis 65+ Jahren
- Licht- und Serotoninmangel
Der Lichtmangel im Herbst führt dazu, dass der Körper weniger Serotonin, das „Glückshormon“, produziert. Gleichzeitig wird vermehrt das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet, was die Müdigkeit verstärkt. Diese hormonellen Schwankungen wirken sich auf das Wohlbefinden aus und können bei Frauen im mittleren Lebensalter besonders stark spürbar sein, da sie häufig sensibler auf hormonelle Veränderungen reagieren. - Vitamin-D-Mangel
Vitamin D, das durch Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet wird, spielt eine sehr wichtige Rolle für die Stimmung und das Immunsystem. Mit den kürzer werdenden Tagen sinkt der Vitamin-D-Spiegel, was bei vielen Frauen zu Müdigkeit, Erschöpfung und Verstimmungen führt. - Doppelbelastung und Stress
Frauen zwischen 30 und 65 Jahren haben oft viele Aufgaben zu bewältigen: Beruf, Kinder, Haushalt, Pflege von Angehörigen und persönliche Projekte. Der Herbst, mit seinen häufig veränderten Routinen und neuen Anforderungen (Schuljahresbeginn, veränderte Arbeitszeiten etc.), kann zusätzlichen Stress verursachen. Diese Belastung verstärkt die Anfälligkeit für den Herbstblues. - Hormonelle Veränderungen
Frauen in der Lebensmitte durchlaufen oft hormonelle Veränderungen – sei es durch die Perimenopause, die bereits ab Mitte 30 auftreten kann, oder durch die Menopause. Diese Veränderungen wirken sich stark auf die Stimmung aus und können depressive Verstimmungen fördern. - Weniger Bewegung im Freien
Mit dem kälteren Wetter verbringen viele Frauen weniger Zeit an der frischen Luft und sind dadurch weniger aktiv. Dieser Bewegungsmangel kann zu einem Absinken der Stimmung und des Energielevels führen, da körperliche Aktivität bekanntlich die Produktion von Glückshormonen ankurbelt.

Symptome des Herbstblues
Frauen, die vom Herbstblues betroffen sind, verspüren häufig einige oder alle der folgenden Symptome:
- Müdigkeit und Energielosigkeit trotz ausreichendem Schlaf
- Schlafprobleme, wie Einschlafstörungen oder häufiges Aufwachen
- Heißhungerattacken, insbesondere auf kohlenhydratreiche oder süße Speisen
- Gewichtszunahme durch verändertes Essverhalten und weniger Bewegung
- Reizbarkeit und Unruhe
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Desinteresse an sozialen Aktivitäten
- Gefühle von Traurigkeit oder Melancholie
Diese Symptome können in ihrer Intensität variieren und von leichten Verstimmungen bis hin zu schwereren depressiven Episoden reichen.
Tipps gegen den Herbstblues: So fühlst du dich fit und vital
Zum Glück gibt es viele wirksame Strategien, um den Herbstblues zu bekämpfen und die dunkleren Monate positiv zu gestalten. Hier sind einige empfehlenswerte Tipps speziell für Frauen von 30 bis 65+ Jahren:
1. Nutze das Tageslicht
Versuche, so viel Zeit wie möglich im Freien zu verbringen, vor allem während der hellen Tagesstunden. Selbst an bewölkten Tagen kann das Tageslicht helfen, deine Stimmung zu heben und den Serotoninspiegel zu steigern. Schon ein 30-minütiger Spaziergang am Tag kann Wunder wirken.
2. Vitamin D supplementieren
Da im Herbst und Winter weniger Sonnenlicht verfügbar ist, solltest du überlegen, Vitamin-D-Präparate einzunehmen, um einen Mangel zu vermeiden. Sprich am besten mit deinem Arzt, um den richtigen Spiegel für dich zu ermitteln.
3. Regelmäßige Bewegung
Sport ist eine der effektivsten Methoden, um den Herbstblues zu bekämpfen. Schon 30 Minuten moderate Bewegung wie Spazierengehen, Radfahren oder Yoga pro Tag können die Stimmung heben und die Produktion von Glückshormonen wie Endorphinen ankurbeln.
4. Ernähre dich ausgewogen
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann helfen, die Stimmung zu stabilisieren. Besonders wichtig sind Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B und Antioxidantien sind, da sie die Gehirnfunktion unterstützen. Setze auf viel frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und Nüsse. Nimm dir etwas Zeit, um dir tolle und gesunde Mahlzeiten zuzubereiten.
5. Achte auf ausreichend Schlaf
Ein regelmäßiger Schlafrhythmus ist entscheidend, um die Stimmung zu stabilisieren. Achte darauf, eine feste Schlafroutine zu entwickeln und mindestens 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht zu bekommen. Vermeide vor dem Schlafengehen den Konsum von Bildschirmen, um besser zur Ruhe zu kommen.
6. Setze auf Lichttherapie
Eine Lichttherapie kann helfen, den Herbstblues zu lindern. Dabei setzt du dich täglich für etwa 20 bis 30 Minuten vor eine spezielle Lichttherapielampe, die starkes, tageslichtähnliches Licht ausstrahlt und so das fehlende Sonnenlicht ersetzt. Studien zeigen, dass dies besonders effektiv ist, um die Serotoninproduktion anzukurbeln.
7. Baue Entspannung in deinen Alltag ein
Stressmanagement ist wichtig, um dem Herbstblues vorzubeugen. Techniken wie Meditation, Atemübungen oder Autogenes Training können helfen, innere Ruhe zu finden und Stress abzubauen.
8. Suche sozialen Austausch
Lass dich nicht von der Kälte und Dunkelheit dazu verleiten, dich zurückzuziehen. Pflege deine sozialen Kontakte, sei es durch Treffen mit Freundinnen, gemeinsame Aktivitäten oder regelmäßige Telefonate. Der Austausch mit anderen kann dir helfen, negative Gedanken zu vertreiben und dich besser zu fühlen. Warte nicht darauf, dass andere sich bei dir melden, sondern werde selbst aktiv.
9. Schaffe dir eine Wohlfühl-Atmosphäre
Gestalte dein Zuhause gemütlich und einladend, um den tristen Herbsttagen entgegenzuwirken. Setze auf warme Farben, Kerzen und gemütliche Decken und Kissen, um eine Atmosphäre zu schaffen, in der du dich wohlfühlst. Auch wohlriechende Düfte wie Zimt, Vanille oder Lavendel können helfen, die Stimmung zu heben.
10. Setze dir kleine Ziele
Antriebslosigkeit kann ein großes Problem beim Herbstblues sein. Setze dir deshalb kleine, erreichbare Ziele für den Tag oder die Woche, um dir ein Gefühl von Erfolg zu verschaffen. Das kann alles sein, von einem kurzen Spaziergang bis hin zum Ausprobieren eines neuen Rezepts.
Wann solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?
Manchmal reicht es nicht aus, die oben genannten Tipps anzuwenden, und der Herbstblues kann sich zu einer ernsteren Depression entwickeln. Wenn du merkst, dass deine Stimmung sich über Wochen hinweg nicht verbessert oder sogar verschlechtert bzw. andere dich auf dein verändertes Verhalten ansprechen, solltest du unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Sprich mit deinem Arzt oder einem Therapeuten, wenn du:
- über einen längeren Zeitraum hinweg an starker Traurigkeit leidest
- dich permanent erschöpft und überfordert fühlst
- keinen Antrieb mehr hast, alltägliche Aufgaben zu bewältigen
- Gedanken an Selbstverletzung oder Suizid entwickelst
Fazit: Den Herbstblues überwinden und die Jahreszeit genießen
Der Herbstblues kann für viele Frauen zwischen 30 und 65+ Jahren eine echte Herausforderung darstellen. Doch mit den richtigen Strategien und einer bewussten Lebensweise lässt sich dieser Zustand erfolgreich überwinden. Nutze die Jahreszeit, um neue Routinen zu etablieren, dich auf deine Gesundheit zu konzentrieren und das Beste aus den kälteren Monaten herauszuholen. So kannst du auch im Herbst fit, vital und glücklich bleiben.



